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Variables Geschäft im Niedrigzinsumfeld: Gefahr von Fehlsteuerungsimpulsen
Variable Geschäfte werden mittels Mischungen von Gleitzinsen (Mischungsverhältnissen) abgebildet und ermöglicht dessen Disponierbarkeit und Messung des Zinsänderungsrisikos. Dieses Modell unterstellt im Zeitablauf hinreichend konstante Volumina. Seit Beginn der Finanzkrise verzeichnen Sparkassen aufgrund des Niedrigzinsniveaus jedoch außergewöhnlich starke Volumenzuwächse vor allem in variabel verzinsten Passivprodukten. Hiervon besonders betroffen sind Sicht- und Spareinlagen.
Außerdem sind die Differenzen zwischen den historischen und den aktuellen Geld- und Kapitalmarktsätzen sehr hoch, sodass der Effekt des „Einschwingens“ verstärkt wird.
Im Ergebnis weisen Produkte mit Mischungsverhältnissen, die große Anteile von langen Laufzeiten enthalten, hohe Margen aus, die an den Kapitalmärkten in dieser Art nicht mehr erzielt werden können. Die Folge sind falsch kalkulierte Produkte und Fehlimpulse im Rahmen der Vertriebs- und Gesamtbanksteuerung. Darüber hinaus wirken sich die zu hohen Margen auf die Berechnung des Struktur- und Konditionenbeitrags aus. Da variabel verzinste Produkte ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtbanksteuerung sind, müssen sie differenziert gesteuert werden.
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Lösungsansatz:
Für die barwertige Steuerungssicht wurde das Problem über barwertige Ausgleichszahlungen (Kursdifferenzen bei der Beschaffung historischer Tranchen am Markt) gelöst. Der Steuerungsimpuls daraus ist jedoch für die - weit verbreitete – periodische Steuerung ungeeignet, wenngleich er bei geringen Volumenschwankungen als Indikator genutzt wurde.
Für die periodische Sicht wurde daher das Replikationsportfolio als Ergänzung des Modells der gleitenden Durchschnitte geschaffen, das oben genannte Problemstellungen heilt. Die Erweiterung basiert darauf, dass aus Differenzen im Volumen und zwischen historischen und aktuellen Geld- und Kapitalmarktzins Korrekturcashflows erzeugt werden, die die Darstellung des Ergebnisbeitrags korrigieren. Dies erfolgt sowohl für Volumensteigerungen als auch für Volumenrückgänge.
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Simon Feyen
Manager
Simon Feyen ist Betriebswirt und betreut als Manager bei msg GillardonBSM Kreditinstitute in Projekten zu den Themen der Bank- und Risikosteuerung.
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